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warf er einen großen Haufen Geld auf den Tisch, mit den Worten: „davon nehmt euch, so viel ihr wollt.“ Sie aber, gescheidt, antwortete etlichemal: „ich gehre von euch nichts mehr, denn von andern, welches dann ein geringes Geld gewesen, und gebt ihr mir das, hab ich gnug dran; oder ist euch auch das zu viel, verlange ich gar nichts, außer daß ihr mich nach Haus bringet.“ Er hub an: „das hieß dich Gott sprechen.“ Zahlte ihr so viel Geld und geleitete sie richtig nach Haus. An den Teich zu gehen wagte sich aber den bestimmten Tag die Wehefrau nicht, aus Furcht.


50.
Die wilden Frauen im Unterberge.
Brixener Volksbuch.

Die Grödicher Einwohner und Bauersleute zeigten an, daß zu diesen Zeiten (um das Jahr 1753.) vielmals die wilden Frauen aus dem Wunderberge zu den Knaben und Mägdlein, die zunächst dem Loche innerhalb Glanegg das Waidvieh hüteten, herausgekommen und ihnen Brot zu essen gegeben.

Mehrmals kamen die wilden Frauen zu der Ährenschneidung. Sie kamen früh Morgens herab und Abends, da die andern Leute Feier-Abend genommen, gingen sie, ohne die Abend-Mahlzeit mitzuessen, wiederum in den Wunderberg hinein.

Einstens geschah auch nächst diesem Berge, daß

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_099.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)