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Dieses Bergmännlein blieb bei ihnen bis zur Nachtzeit und nahm von jedermann Trank und Speiß, die man ihm darreichte, aber nur etwas weniges. Alsdann bedankte es sich und begehrte einen Hochzeitmann, der es über den Fluß Salzach gegen den Berg zu schiffen sollte. Bei der Hochzeit war ein Schiffmann, Namens Johann Ständl, der machte sich eilfertig auf und sie gingen mit einander zur Ueberfahrt. Während derselben begehrte der Schiffmann seinen Lohn: das Bergmännlein gab ihm in Demuth drei Pfennige. Diesen schlechten Lohn verschmähte der Fährmann sehr, aber das Männlein gab ihm zur Antwort, er sollte sich das nicht verdrießen lassen, sondern die drei Pfennige wohl behalten, so würde er an seiner Habschaft nicht Mangel leiden, wo er anders dem Uebermuth Einhalt thue. Zugleich gab es dem Fährmann ein kleines Steinlein, mit den Worten: „wenn du dieses an den Hals hängst, so wirst du in dem Wasser nicht zu Grunde gehen können.“ Und dieß bewährte sich noch in demselben Jahre. Zuletzt ermahnte es ihn zu einem frommen und demüthigen Lebenswandel und ging schnell von dannen.


40.
Das Keller-Männlein.
Prätorius Weltbeschr. I. 172. 173. und nochmals 319. 320.

Im Jahr 1665. trug sich zu Lützen folgendes zu: in einem Haus lief ein klein Männlein aus dem Keller

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_086.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)