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steinerne Säulen zu sehen und daran die Handgriffe, wie sie von den Riesen im Arbeiten herumgedreht worden, damit eine Brücke über den Main zu bauen; solches haben die alten Leute je nach und nach ihren Kindern erzählt, auch daß in dieser Gegend vor Zeiten viele Riesen sich aufgehalten.


20.
Der Köterberg.
Mündlich von einem darauf hütenden Schäfer.

Der Köterberg, (an der Gränze des Paderbornschen, Lippeschen und Corveischen) war sonst der Götzenberg genannt, weil die Götter der Heiden da angebätet wurden. Er ist innen voll Gold und Schätze, die einen armen Mann wohl reich machen könnten, wenn er dazu gelangte. Auf der nördlichen Seite sind Höhlen, da fand einmal ein Schäfer den Eingang und die Thüre zu den Schätzen, aber wie er eingehen wollte, in demselben Augenblick kam ein ganz blutiger, entsetzlicher Mann übers Feld daher gelaufen und erschreckte und verscheuchte ihn. Südlich auf einem waldbewachsenen Hügel am Fuße des Berges stand die Harzburg, wovon die Mauern noch zu sehen und noch vor kurzem Schlüssel gefunden sind. Darin wohnten Hünen und gegenüber, auf dem zwei Stunde fernen Zierenberg, stand eine andere Hünenburg. Da warfen die Riesen sich oft Hämmer herüber und hinüber.

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_063.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)