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begraben!“ Der Zweite sprach zu seiner Frau: „ich bin dein Mann,“ aber sie wollt’ es nicht glauben, weil er den ellenlangen Bart hatte und ganz unkenntlich war. Da sagte er: „hol mir das Bartmesser, das oben in dem Wandschrank liegen wird und ein Stückchen Seife dazu.“ Nun nahm er sich den Bart ab, kämmte und wusch sich, und als er fertig war, sah sie, daß es ihr Mann war. Sie freute sich herzlich, holte Essen und Trinken so gut sie es hatte, deckte den Tisch und sie setzten sich zusammen hin und aßen vergnügt mit einander. Wie aber der Mann satt war und eben den letzten Bissen Brot gegessen hatte, da fiel er um und war todt. Der dritte Bergmann wohnte ein ganzes Jahr in Stille und Frieden mit seiner Frau zusammen, als es herum war, zu derselben Stunde aber, wo er aus dem Berg gekommen war, fiel er und seine Frau mit ihm todt hin. Also hatte Gott ihre Wünsche ihrer Frömmigkeit wegen erfüllt.


2.
Der Berg-Geist.
Prätor Weltbeschreibung I. 110. 127. 128.
Bräuner’s Curiosit. 203. 206.
G. Agricola de animalib. subterr.
Mündliche Erzählung.

Der Berg-Geist, Meister Hämmerling, gemeiniglich Berg-Mönch genannt, zeigt sich zuweilen

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_039.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)