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dem Todschlag über. Nr. 468: Ain jeglich weltlich gericht hebent beginen von kur — oder nach mynn (schwäb. Landr. L. 86). Nr. 472: Das ist das ander rechtpuech das do von ersten sagt von den todslegen. Nr. 49 u. 464 fangen ohne Vorwort mit der Lehre vom Todschlage an.

Nr. 492, 464, 472, 49 schliessen mit Versen (in 492 unter Nu hab ein ende) über den Autor: Manich recht ist eu nu nicht verswigen — ditz puch ist nu ze einem ende pracht, dez durch gut ist erdacht, da man zalt von christes gepurtt daz ist war dreutzehen hundert jar darnach in an Zwai dreizigsten (d. i. 30—2, also 1328) jar (472 viertzehen hundert v. d. in dem sechs u. dreyssigischn jar). Iseu (49, 464, 472 Nu) pit um Ruprecht von freising, daz im vor got wol geling amen. Nr. 468 endigt ohne diesen Schluss mit dem Cap. von gelogem vrchund und den Worten er hab dann gut an sagen dye jms gesagt haben, anno 2CXLI.

Die zweite Form in Nr. 462, gleichfalls mit Register als zweites Buch des schwäb. Landrechts, ist herausgegeben von G. L. v. Maurer 1839 im Stadt- u. Landrechtsbuch Ruprechts v. Fr. S. 231 ff., mit Varianten aus den Hdss. der ersten Form. Sie lässt vieles mit Rücksicht auf das schon im ersten Buche enthaltene fort, Maurer Vorr. XLV ff., beginnt unter Hie hebt sich an das annder Rechtpuech ohne Vorwort im Cap. 1 Von todslegen mit Ob ein mensch den andern zue tod schlecht. Das letzte Cap. 113 hat den obigen gereimten Prolog mit dem Schluss drey zehenn hundert jar vnd darnach im XXIIII. jar. Nu pitt u. s. w. wie oben.

Sprachprobe aus dem ersten Capitel.



III. Arbeiten gemischter Art.

A. Die Nr. 425 reiht dem Schwäb. Landrecht das Sächs. Lehnrecht mit ununterbrochener Capitelzählung an, so dass jedoch zwischen beiden noch zwei Capitel (323 u. 324) stehen, beginnend: Falt eyn gevel bi ener menen strate, und Wert en man dot geslagen, die aus einem Stadtrecht genommen zu sein scheinen. Gedruckt bei Spangenberg, teutsche Rechte des MA. S. 217 ff., Wackern. C. 379, 380.

Kommt eine solche Verbindung sonst vor, und zeigt wie hier das Schwäb. Landrecht eine andere Mundart als das Sächs. Lehnrecht?

Empfohlene Zitierweise:
Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_064.jpg&oldid=- (Version vom 19.2.2017)