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befolgen eine Art alphabetischer Ordnung; in der ersten beginnen die Capp. 161—164 mit Xenodochium, Yconomus, Ychmarte, Ypotheca.

8. Vemgerichtsbücher.

Dahin zähle ich

a) Die bei Mascov notitia juris etc. Brunsvico-Luneburg. Gott. 1738 Anhang p. 47 — 116 aus der Osnabrücker Hdschr. 526 als Vemgerichtsordnung und bei Tross Urkunden f. d. Gesch. des Femgerichts Hamm 1826 S. 28—53 ohne Angabe der Hds. als Rechtsbuch von der Feme gedruckte Arbeit, welche ausserdem noch in Wigands Hdschr. Nr. 691 vorkommt. Bei Tross lautet der Eingang Ewige Got verlüchte myne Synne; bei Mascov geht noch eine Verwarnung Dyt bock en sal neymant hauen noch lesen, he en sy des h. R. Richss eyn echt recht fryg scheppen — — und O Ewych is so lanck de Geloue west krank voran. Der Schluss in beiden So vrage offt he ok ordele schelden moge. So vindet men ok he en moge des nicht doin. Das Buch handelt über die Eigenschaften der Freigrafen, dann in der Form von Fragen eines Freigrafen und Antworten (Urtheilen) der Freischöffen über das Verfahren vor dem offenen Gericht und in der heimlichen Acht, worauf wieder Rechtssätze folgen, welche zum Theil den Ssp. auf die Vemgerichte anwenden, mit Berufung auf denselben nach der gewöhnlichen Bücher- und Artikeleintheilung. Am Schlusse ziemlich genau das Cap. 49 des Richtsteigs Landrechts vom Urtheilschelten unter Königsbann.

b) Eine Art Auszug aus a liefert die aus einer Arnsberger Hdschr. Nr. 10 bei Wigand, Femgerichte S. 551 — 558 gedruckte Arbeit, s. v. Wächter, Beitr. z. D. Gesch. 1845 S. 120, 121. Sie steht noch in der Soester Hdschr. Nr. 625 und der Osnabrücker Nr. 527. Verse Eyn weldiger vader in diner maiestait — — As dat hir na beschreven stait gehn in Nr. 625 voran, folgen in Nr. 527. Nr. 10 zählt 34 Artt.; Nr. 527, 625 haben nur 32, indem sie A. 8 u. 9, 13 u. 14, 15 u. 16 zusammenziehen. Art. 1 beginnt Der frygreue sal up den vrien stoill sitten gain. Der letzte handelt von den Gebühren des Gerichts.

c) Die Hdschr. 10 giebt einen andern Auszug aus a in 12 Artt. (Wigand 558 ff.), der selten mit b (vgl. b, 26 mit c, 7) zusammentrifft, meist ihn ergänzt, v. Wächter 121. Beginn Des konings strate sal wesen also wyt (vgl. Ssp. II. 59 § 3). Schluss vorder den wen eme des van noeden geboert.

Empfohlene Zitierweise:
Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_032.jpg&oldid=- (Version vom 10.12.2016)