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gar keine Garantie da ist, dass der Produzent seine Waare gerade zu den Produktionskosten verkauft? Welche Verwirrung!

Weiter! Geben wir für einen Augenblick zu, dass dem Allem so sei wie der Oekonom sagt. Angenommen, es machte jemand mit ungeheurer Mühe und enormen Kosten etwas ganz Unnützes, etwas, wonach kein Mensch begehrt, ist das auch die Produktionskosten werth? Ganz und gar nicht, sagt der Oekonom, wer wird das kaufen wollen? Da haben wir also auf einmal nicht nur die verschrieene Say’sche Brauchbarkeit, sondern - mit dem „Kaufen“ - das Konkurrenzverhältniss daneben. Es ist nicht möglich, der Oekonom kann seine Abstraktion nicht einen Augenblick festhalten. Nicht nur das, was er mit Mühe entfernen will, die Konkurrenz, sondern auch das, was er angreift, die Brauchbarkeit, kommt ihm jeden Augenblick zwischen die Finger. Der abstrakte Werth und seine Bestimmung durch die Produktionskosten sind eben nur Abstraktionen, Undinge.

Aber geben wir noch einmal für einen Augenblick dem Oekonomen Recht - wie will er uns dann die Produktionskosten bestimmen ohne die Konkurrenz in Anschlag zu bringen? Wir werden bei der Untersuchung der Produktionskosten sehen, dass auch diese Kategorie auf die Konkurrenz basirt ist, und auch hier wieder zeigt es sich, wie wenig der Oekonom seine Behauptungen durchführen kann.

Gehen wir zu Say über, so finden wir dieselbe Abstraktion. Die Brauchbarkeit einer Sache ist etwas rein subjektives, gar nicht absolut zu entscheidendes - wenigstens so lange man sich noch in Gegensätzen herumtreibt, gewiss nicht zu entscheiden. Nach dieser Theorie müssten nothwendige Bedürfnisse mehr Werth besitzen als Luxusartikel. Der einzig mögliche Weg, zu einer einigermassen objektiven, scheinbar allgemeinen Entscheidung über die grössere oder geringere Brauchbarkeit einer Sache zu kommen, ist unter der Herrschaft des Privateigenthums das Konkurrenzverhältniss, und das soll ja gerade beiseite gelassen werden. Ist aber das Konkurrenzverhältniss zugelassen, so kommen auch die Produktionskosten herein; denn Niemand wird für weniger verkaufen, als er selbst bei der Produktion angelegt hat. Auch hier also geht die eine Seite des Gegensatzes wider Willen in die andere über.

Versuchen wir, Klarheit in diese Verwirrung zu bringen. Der Werth einer Sache schliesst beide Faktoren ein, die von den streitenden Parteien mit Gewalt, und wie wir gesehen haben, ohne Erfolg getrennt werden. Der Werth ist das Verhältniss der Produktionskosten