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LICHT.
Dies und noch mehr –

ADAM.
 So?

LICHT.
 Wenn ihr’s wissen wollt.
Denn in der Frühe heut sucht man den Richter,
Dem man in seinem Haus’ Arrest gegeben,
Und findet hinten in der Scheuer ihn
Am Sparren hoch des Daches aufgehangen.

ADAM.
Was sagt ihr?

|14| LICHT.
 Hülf’ inzwischen kommt herbei,
Man lös’t ihn ab, man reibt ihn, und begießt ihn,
Ins nackte Leben bringt man ihn zurück.

ADAM.
So? Bringt man ihn?

LICHT.
 Doch jetzo wird versiegelt,
In seinem Haus, vereidet und verschlossen,
Es ist, als wär er eine Leiche schon,
Und auch sein Richteramt ist schon beerbt.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_018.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)