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doch allemahl noch eingeschränkte Menschen, und sind nicht allwissend, noch allgegenwärtig. Wenn sie auch den besten Willen haben, so können sie doch nicht überall Rath schaffen. In diesem Betracht muß man auch Geduld haben, und bedenken, daß Vollkommenheit hienieden nicht unser Loos ist. Wenn jeder seine Pflichten gewissenhaft erfüllete, und der Eigennutz uns nicht so sehr beherrschte; so würden tausend Klagen, die man oft wider den Fürsten und die Obrigkeit höret, wegfallen. Aber leider! ist dieses der Gott, der jetzt die Welt beherrscht, und bey einer demokratischen Regierungsform tausendmahl mehr Unglück stiften würde, als ihm bey der Teutschen Regiments-Verfassung möglich ist. Laßt die Franzosen die chimärische allgemeine Menschen-Gleichheit einführen, wie lange wird sie dauern? und was wird sie für andre Folgen haben, als daß das menschliche Geschlecht allen Jammer, Verwirrung, Schandthaten und Greuel aufs neue überstehen muß, die es von allen Zeiten her ausgestanden hat, bis der Stärkere den Schwächern unter seine Füsse gebracht hatte? Wir wollen demnach unsre Obrigkeit, welche wir nach Gottes Zulassung, die niemahls