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er. „Das Gold Kir Balis wird uns nicht verloren gehen.“ (Vergleiche Nr. 94 dieser Sammlung – „Die Schätze des Wahhabiten“).

Dann schwiegen sie wieder eine Weile, lauschten auf die nächtlichen Stimmen der Wüste und ließen die Augen suchend umherschweifen.

Heiseres Kläffen und Heulen der Schakale und der Fenneks (Wüstenfüchse) ertönten bald näher, bald ferner. Dazu hörten die beiden einsamen Wächter noch das schrille Zwitschern des Wüstensperlings, der oft in ganzen Schwärmen vorüberzog. Große Eidechsen huschten über den Sand, stießen pfeifende Laute aus und verschwanden blitzschnell wieder. Dazu säuselte der Wind leise um die säulenartigen Überreste des Jahrtausende alten Waldes, den die beiden Wachtposten im Rücken hatten.

Träge schlich die Zeit hin. Im Osten zeigte sich bereits der erste Schimmer des anbrechenden Tages, als Tümmler und Ring erschienen, um die Gefährten abzulösen. Doch weder Ali Mompo noch Heinz wollten etwas hiervon wissen. Sie blieben trotz der freundschaftlichen Ermahnung Rings, der ihnen riet, sich lieber auszuruhen.

Es wurde heller und heller. In kurzem mußte die Sonne erscheinen.

Da – gerade als der Somali und Heinz nun doch noch ein paar Stunden in der Oase schlafen und den Hügel verlassen wollten, tauchten die Erwarteten, mehrere Lastdromedare mit sich führend, auf und zwar in einer Gangart, die darauf schließen ließ, daß der Feind ihnen dicht auf den Hacken war.

Kaum war Pinkemüller in Rufweite, als er auch schon brüllte:

„Macht den Wald zur Verteidigung fertig! Die braunen Halunken sind in zwanzig Minuten hier.“




Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Der versteinerte Wald. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_versteinerte_Wald.pdf/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)