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dieser jedoch zu ihrem Staunen zurückwies. Sie kannte ja noch nicht die Bedeutung des langen Gegenstandes, den Richard in der Hand hielt.

Am Ufer waren inzwischen Kähne befestigt worden, auf die der Thronhimmel gesetzt wurde, unter dem, wie Richard erst jetzt bemerkte, sich auch zwei Frauen befanden. Dann bestiegen die übrigen Farken ebenfalls Kähne, und in geordneter Reihe, voran die Krieger mit den Schilden, ging es in langsamen Rudertakt auf die Pfahlhütte zu.




Der Kampf mit den Farken.

Ruhig ließ Richard die Farken herankommen, bis sie nur noch zwanzig Meter von dem Wasserbau entfernt waren. Dann trat er kurz entschlossen auf die Galerie und rief mit schallender Stimme: „Halt!“

Augenblicklich hielten die Boote, und auf den Gesichtern der Herannahenden konnte Richard lesen, von welcher Bestürzung sie ergriffen wurden, als sie aus der Wohnung der Toten solch’ eine fremdartige, unbekannte Erscheinung treten sahen.

„Maka – es ist die entflohene Maka!“ erklang da eine Stimme.

Das Mädchen mochte sich wohl am Fenster gezeigt haben.

„Ja, Maka ist bei mir,“ nahm jetzt Richard das Wort, „Ich habe sie gerettet, denn ich will nicht, daß sie auf dem Opferaltar getötet wird, sie steht unter meinem Schutze.“

„Wer bist du?“ erscholl es zurück.

„Ich bin ein Gott,“ entgegnete Richard unverzagt.

„Beweise es.“

Da schoß Richard sein Gewehr in die Luft ab. Doch der Schreck, den der Knall verursachte, war keineswegs bedeutend.

Sehr schnell hatten die Farken sich von ihm erholt und steckten nun die Köpfe zusammen und flüsterten.

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Robert Kraft: Der letzte Höhlenmensch. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_letzte_H%C3%B6hlenmensch.pdf/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)