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Kaum hatte er die letzte Silbe ausgesprochen, als schon vier – fünf Schüsse knallten.

Feuerblitze fuhren aus dem Gestrüpp heraus. Pfeile flogen.

Die beiden Freunde hatten sich im Nu auf ihre Pferde geschwungen. Der Komanche nahm den Knaben in die Arme. Im Galopp ging es in das Tal hinab. Hinter ihnen erhob sich das Geheul der enttäuschten roten Feinde, schlüpften dunkle Gestalten aus dem Gestrüpp und zogen struppige Mustangs hinter sich her.

Es waren etwa zwanzig Apachen, denen die beiden berühmten Westmänner hier fast in die Arme gelaufen waren, – Apachen, mit den Kriegsfarben bemalt, mit bis auf die Skalplocke rasierten Köpfen, flink wie Teufel, blutgierig wie der rote Luchs der Gilaberge.

In Karriere sprengten sie jetzt den Flüchtlingen nach.

Da – Felsenherz’ Fuchs stolperte plötzlich, hätte seinen Reiter beinahe abgeworfen.

Chokariga bemerkte, wie schwer das treue Tier auf der Hinterhand lahmte.

„Dort – hinauf auf die Felskuppe!“ rief er dem blonden Trapper zu.

Auch Felsenherz hatte bereits den flachen Steinhügel bemerkt, der sich vor ihnen mitten im Tale erhob. Er erkannte ihn sofort wieder. Dort hatte er mit dem Komanchenhäuptling vor einem halben Jahre gelagert. Er entsann sich, daß der Hügel von drei Seiten steil anstieg und nur von der Südseite zu erklimmen war, daß die flache Spitze eine tiefe Aushöhlung hatte, gerade tief genug, ein Pferd dort zu verbergen.

Er schwang sich aus dem Sattel und nahm sein

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William Käbler: Der kleine Kundschafter. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_kleine_Kundschafter.pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)