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sogleich gefesselt und jeder an einen Mastbaum gebunden wurden. Die Pferde und den verwundeten Knaben brachten ein paar Krieger an Land.

Mit höhnischem, haßerfülltem Funkeln seiner dunklen Augen trat jetzt der schnelle Büffel auf Felsenherz zu.

„Der große Geist hat endlich den berühmten Jäger in meine Gewalt gegeben,“ sagte er, indem er mit seinem Skalpiermesser spielte. „Diesmal wird Felsenherz uns nicht entfliehen. Wir werden dieses Kanoe der Blaßgesichter mitten im See verankern. Dann werden der räudige Hund von Komanche und der weiße Jäger uns nicht entschlüpfen können. Wenn die Krieger des schnellen Büffels die Ansiedlung auf der Insel erobert haben, wird in den Dörfern der Apachen ein großes Jubelgeschrei sich erheben. Alle Blaßgesichter werden dann den Tod am Marterpfahle finden.“

Er untersuchte darauf Felsenherz’ Fesseln und ließ ihn noch durch drei weitere Lassos an den Mast festbinden. –

Es mochte jetzt etwa neun Uhr vormittags sein. Das Flachboot wurde von den Apachen nach der Mitte des Sees gerudert, wo aus dem Wasser zwei Felsspitzen eines Riffes meterweit hinausragten. An diesen Felszacken befahl der schnelle Büffel das Fahrzeug zu vertäuen.

Der blonde Trapper kannte den Charikahua-See bereits. Das Flachboot lag jetzt gerade so, daß er die nach Westen zu sich erstreckende, bewaldete große Insel deutlich in etwa achthundert Meter Entfernung vor sich hatte. Hinter den Uferwäldern der Insel sah er ein paar Rauchsäulen aufsteigen. Dort lagerten vielleicht die Belagerer der Ansiedlung, deren Bewohner

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William Käbler: Der kleine Kundschafter. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_kleine_Kundschafter.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)