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2. Kapitel.
Umzingelt.

Inzwischen war auch Chokariga mit seinem Rappen und dem Verwundeten am Fuße des Hügels angelangt.

Da meldete sich der noch immer unsichtbare Sprecher von der Spitze des Hügels von neuem:

„Mr. Felsenherz, ich hoffe, daß Ihr unsere Warnung nicht in den Wind schlagt! Wir fünf schießen jeden nieder der sich der Hügelspitze nähert! Macht also kehrt und lagert Euch dort unten an der Westseite der Kuppe in den Büschen. Wir werden Euch die Apachen schon vom Leibe halten! Das Gewölk verzieht sich immer mehr, und wenn erst der Vollmond ungehindert scheint, kommt keine Rothaut an Euch heran, so wahr ich Tim Brax heiße und von den Apachen Watsipao, der Nasenlose, genannt werde.“

Felsenherz hatte von diesem Tim Brax schon sehr viel gehört. Brax war ebenfalls Trapper, jagte aber zumeist in den unwirtlichsten Teilen der Sonora und war als menschenscheu bekannt.

Der blonde Jäger, der wohl einsah, daß hier mit Gewalt nichts auszurichten war, kehrte denn auch wirklich um.

Der Komanche suchte in den am Westabhang des Hügels wuchernden Büschen einen passenden Lagerplatz aus, und wenige Minuten später waren die Pferde und der verwundete Knabe auf dieser kleinen freien Stelle dicht an der Felswand untergebracht.

Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Der kleine Kundschafter. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_kleine_Kundschafter.pdf/10&oldid=- (Version vom 9.12.2022)