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geschlungen waren. Die Batterien standen in einem leeren Faß dicht daneben. Ein Holzdeckel lag über dem ehemaligen Teerfaß. Die Sprengladung in der Pappschachtel der Gießkanne war eine mittelgroße Dynamitpatrone. Wäre sie explodiert, hätte Pagels Kaninchenzucht unweigerlich zu Pelzwerk verarbeitet werden müssen, und wir drei im Stall, – – viel wäre von uns nicht übriggeblieben.

Sehr auffällig war, daß sich in dem nassen Erdreich keinerlei Fußspuren zeigten, obwohl die Leitung erst heute nach Einbruch der Dunkelheit angebracht worden sein konnte. Zumindest hätte neben der Teertonne, die unter dem weit überragenden Dache stand, in dem durch Regenspritzer angefeuchteten Erdreich irgendein Fußabdruck zurückgeblieben sein müssen. Es sprach auch nichts dafür, daß die Spuren etwa verwischt waren.

Die Batterie bestand aus zwei Vier-Volt-Glaselementen, die in einen gewöhnlichen Kasten, scheinbar eine Eierkiste, hineingestellt waren. Lücke ließ sie durch einen Beamten einpacken und mitnehmen. Er hoffte, an dem Glase Fingerabdrücke zu finden.

Wir schritten nun im Regen wieder den Weg entlang. Die Fenster bei Jaromir Zwancza waren erleuchtet gewesen, und Lücke erwähnte so nebenbei, daß der Ziegenvater in seiner Stube gesessen und gelesen hätte. Er hatte sein Haus auch dann nicht verlassen, als Haralds Schüsse die in weitem Umkreise versteckten Beamten alarmiert und als man Lord Richard gerade noch auf dem Wege dicht an Pagels Zaun abgefaßt hatte.

Wir vier gingen nebeneinander, hinter uns der Kriminalassistent mit der Kiste. Die Stimmung, die uns beherrschte, war recht geteilt. Frank Castle Froest war stumm wie ein Fisch. Lücke verteidigte sein energisches Vorgehen gegen Heloise Saalfield, von deren Schuldlosigkeit er nun ebenfalls überzeugt schien, mit etwas

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Max Schraut: Der alte Gobelin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_alte_Gobelin.pdf/48&oldid=- (Version vom 31.7.2018)