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mir nichts an einem vollen Erfolg … Vielleicht liegen die Dinge so, daß man mit der dritten Partei ein gewisses Mitleid empfinden könnte, wenigstens mit einigen Helfern.“

Er wandte sich an Lücke. „Wir wollen nun die elektrische Leitung verfolgen … Der Druckknopf und die Batterien müssen zu finden sein. Ich würde Ihre Beamten auch noch bis gegen elf Uhr abends hier postiert lassen …“ Er zwinkerte Lücke heimlich zu. „Etwa bis elf, bis dahin wird die dritte Partei vielleicht versuchen, die Batterien zu entfernen, später kaum mehr. – Gute Nacht, Pagel … Gehen Sie wirklich zu Bett, Mann … Sie sind doch sehr mitgenommen, ich finde Sie sehr verändert. Dieser Tag hat Ihnen böse mitgespielt.“

Pagel lächelte trübselig. „Ja, es stimmt schon … Noch ein solcher Tag, und es ist alle mit mir … Das Schicksal sollte einen Siebzigjährigen verschonen …“ Er murmelte noch etwas vor sich hin, drückte uns die Hand und riegelte hinter uns die Tür ab. – Die Lappen hatte Lücke zusammengerollt und unter seinen flauschigen Gummimantel gesteckt. Pagel hatte noch gemeint, das wertlose Zeug gehöre besser in den Ofen … – „Hier ist’s schon heiß genug,“ meinte Harald daraufhin. – So schieden wir von Freund Pagel.




7. Kapitel.
Ausgezupfte Fäden.

Die Drahtleitung ließ sich sehr leicht verfolgen. Sie war durch die Wandritze des Stalles um diesen herum bis zu jenem Grundstück lose auf den Boden gelegt, das Pagels und Zwanczas Laube trennte. Dieser schmale Streifen mit einer elenden Bude war unbewohnt und gänzlich verwahrlost. Die Drähte endeten neben der Bude unter dem zerbrochenen Fenster, wo sie um einen Haken

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Max Schraut: Der alte Gobelin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_alte_Gobelin.pdf/47&oldid=- (Version vom 31.7.2018)