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Erstes Kapitel.
Wie Deutschland seemächtig werden wollte und nicht konnte. - In englischem Dienst. - Vom Präventivgeschwader. - Der „Wolf“. - Eine düstere Vorahnung. – In See.

Schwarzrotgolden war die Flagge, unter der ich meine Seemannslaufbahn begann; sie wehte von der Gaffel der hölzernen Fregatte „Deutschland“.

Unter meinen jungen Lesern und Freunden wird mancher von einer solchen Fregatte und auch von einer deutschen Kriegsflagge in schwarzrotgoldenen Farben bisher noch nichts gehört haben, und doch ist diese Flagge einst der Hoffnungsstern gewesen, zu dem alle Patrioten, die eine deutsche Flotte ersehnten, begeistert aufschauten.

Man schrieb damals 1849. Im vorhergehenden Jahre hatte das kleine Dänemark mit ein paar alten, halbbemannten Fregatten unsre Küsten blockiert, viele unsrer Handelsschiffe gekapert und unsern gesamten Seehandel lahmgelegt. Da rief alles nach einer deutschen Seegewalt, und in glühendem, patriotischem Eifer ging man an die Schaffung einer Flotte.[ws 1]

Hamburg machte damit den Anfang. Eins der fünf Kauffahrteischiffe, die es dem Reichsministerium zur Verfügung stellte, war die sogenannte Fregatte „Deutschland“, die sich zwar nicht als kriegstüchtig

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe bei Interesse hierzu den Artikel Reichsflotte in der Wikipedia.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Meister: Der Vampyr. Verlag Abel und Müller, Leipzig 1911, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Vampyr.pdf/7&oldid=- (Version vom 31.7.2018)