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Sechstes Kapitel.
Die Bootsexpedition. – Die Stimmen der Nacht. – Ein Schreck. – „Wer hat da gesprochen?“ – Das Kanu. – Todesgedanken. – „Wir sind also entdeckt!“ – Der Angriff. – Abgeschlagen! – Abermals vorwärts! – Hartnäckiger Kampf und nichtswürdige Grausamkeit. – „Das ertrage ich nicht länger!“ – Ein schrecklicher Anblick. – Der Schoner sinkt. – Die Brigg fliegt in die Luft.

Die Bootflottille bestand aus der Barkasse und den beiden Kuttern. Die Barkasse kommandierte Leutnant Langfeld, unter welchem meine Wenigkeit als Adjutant fungieren sollte; der erste Kutter wurde von Mr. Collins, dem dritten Leutnant, geführt der zweite Kutter von Mr. Burke, dem Mastersmaaten. Das ganze Expeditionskorps bestand aus vierzig Matrosen und vier Offizieren – ich als Midshipman zählte auch zu den letzteren.

Pünktlich um halb zehn Uhr stießen wir ab. Der Nebel war so dicht wie zuvor. Wir konnten vom Heck des Bootes aus kaum bis zum Buge sehen. Obgleich ich wußte, wie sorgfältig Leutnant Langfeld seine Berechnungen gemacht hatte, so verzweifelte ich doch beinahe, daß wir den gesuchten Ort finden würden.

Jeder Bootsteuerer hatte einen erleuchteten aber nach außen sorgfältig abgeblendeten Kompaß, die Remenstangen waren umwickelt und

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Friedrich Meister: Der Vampyr. Verlag Abel und Müller, Leipzig 1911, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Vampyr.pdf/60&oldid=- (Version vom 31.7.2018)