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daß sie zu dem Räuber- und Banditengelichter gehörten, dem das Handwerk zu legen unsre Aufgabe war. Auf einer ausgeholzten Lichtung des Waldes, dicht am Ufer, stand eine große Baracke, vor der ich mit meinem Glase einen Haufen Schwarzer wahrnehmen konnte, die man offenbar soeben an Bord eines der Fahrzeuge zu bringen im Begriff war.

Ein Anruf von unten erinnerte mich, daß da noch andere Leute waren, die ein Interesse an meiner Entdeckung hatten.

Well, Mr. Wetter,“ tönte des Kapitäns Stimme herauf, „was gibt’s neues da oben? Etwas Bemerkenswertes in Sicht?“

„Jawohl, Sir,“ antwortete ich. „Dort weiter hinauf liegen drei Fahrzeuge, die soeben dabei sind, Sklaven an Bord zu nehmen.“

„Den Teufel tun sie!“ rief der Skipper. „Was halten Sie für das Beste – sollen wir hinaufkommen zu Ihnen oder uns durch den Wald nach dem Orte schleichen?“

„Das Einfachste ist, Sie kommen herauf,“ riet ich. „Sie sind in fünf Minuten hier oben, während der Weg durch den Wald uns mindestens zwei Stunden kosten würde.“

All right, entern wir also auf!“ rief der Kapitän lustig. „Vorwärts, Leutnant Langfeld!“

Im Handumdrehen hatten sie sich ein paar Grummetstroppen verfertigt und bald darauf langten sie außer Atem und mit arg zerrissenen Hosen oben bei mir an.

„Die Schurken haben’s eilig,“ sagte Kapitän Vernon, den Tubus vorm Auge. „Sie haben Wind von unsrer Anwesenheit im Flusse und wollen sich nun heut abend, sobald der Nebel sich gesenkt hat, unbemerkt an uns vorbeischleichen. Die kennen jeden Zollbreit des Wassers und würden mit verbundenen Augen den Weg nach See zu finden.“

„Ohne Zweifel, Sir,“ antwortete Langfeld. „Aber Hochwasser ist erst morgen früh zwei Uhr; sie werden sich daher jedenfalls erst eine Stunde nach Mitternacht auf die Fahrt machen.“

„Sie haben recht, Mr. Langfeld. Wir müssen rechtzeitig dafür sorgen, daß die Boote klar sind. Man kann nie wissen, wie und wo

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Friedrich Meister: Der Vampyr. Verlag Abel und Müller, Leipzig 1911, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Vampyr.pdf/50&oldid=- (Version vom 31.7.2018)