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Mehrzahl ihrer Raub- und Mordgesellen, büßten ihre Verbrechen am Galgen.

Langfelds Brustwunde erwies sich als nicht unbedenklich. Der Stationsarzt empfahl ihm daher dringend, bei erster Gelegenheit in seine Heimat zurückzukehren, deren Klima für solche Verletzungen nicht so gefährlich sei, wie das der afrikanischen Westküste.

Es fügte sich, daß die kleine englische Bark „Fidelio“ in den nächsten Tagen von Sierra Leone nach London in See zu gehen hatte. Auf ihr schifften sich Langfeld, Don Manuel, Donna Antonia und Madre Dolores ein, und da der Admiral auch mir einen längeren Urlaub zur Wiederherstellung meiner Gesundheit anbot, so schloß ich mich der lieben Gesellschaft an.

Langfelds und meine Beförderung waren von dem Stationsadmiral bestätigt worden. Vier Monate später meldeten wir uns wieder zum Dienst; Langfeld erhielt das Kommando des „Terror“, einer Korvette von zwanzig Kanonen, und ich wurde ihm als zweiter Leutnant beigegeben. Wir erlebten in den westindischen Gewässern manch Abenteuer miteinander, worüber ich vielleicht später einmal berichten werde.

Langfeld ist im englischen Seedienst geblieben und hat einen hohen Rang erreicht. Ich trat im Jahre 1858 in die preußische Marine ein und machte von 1859 bis 1862 als „Leutnant zur See“ (Oberleutnant) an Bord der Schraubenkorvette „Arcona“ die Expedition nach Ostasien mit.

Seitdem ist Deutschland eine große Seemacht geworden. Das Sehnen jener Patrioten, über deren Häuptern noch die schwarzrotgoldene Flagge wehte, hat sich über Erwarten glänzend erfüllt.




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Friedrich Meister: Der Vampyr. Verlag Abel und Müller, Leipzig 1911, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Vampyr.pdf/168&oldid=- (Version vom 31.7.2018)