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„Das glaube ich nicht, Sir,“ antwortete ich, „dazu war das Getümmel nicht laut und lange genug; alle Offiziere auf einmal hätte man kaum überwältigen können, einen wohl eher.“

„Einen? Was haben Sie dabei im Sinn?“ fragte der Skipper aufhorchend. „Ich verstehe Sie nicht.“

Well, sir,“ entgegnete ich, „es ist meine Pflicht, jetzt offen und gerade heraus zu sagen, was ich auf dem Herzen habe. Ich fürchte, daß Mr. Austin an Bord der Brigg in einen Hinterhalt gefallen, und daß die Brigg kein französisches Kriegsschiff ist!“

Ich sah wie Leutnant Langfeld emporfuhr und sich zu sprechen anschickte. Aber der Kapitän kam ihm zuvor.

„Mr. Austin in einen Hinterhalt gefallen!“ rief der letztere. „Die Brigg kein französisches Kriegsschiff! Der Wetter ist von Sinnen!“

„Wenn das zuträfe, dann wäre ich schon seit den letzten vier Monaten nicht mehr bei Sinnen,“ entgegnete ich, „denn all diese Zeit schon hege ich einen schweren Verdacht gegen jene Brigg und deren Besatzung.“

„Was?“ rief Langfeld, „auch Sie haben die Brigg beargwöhnt?“

Yes, sir, das habe ich.“

„Setzen Sie sich, Wetter,“ sagte der Skipper, „schenken Sie sich ein und erzählen Sie uns alles, aber kurz. Sie, Mr. Collins, werden die Güte haben, festzustellen, wie die Brigg gegenwärtig peilt. Also bitte, Mr. Wetter.“

Collins eilte an Deck und ich berichtete meine Beobachtungen und Mutmaßungen, von Guerlins erstem Besuch bis auf die Gegenwart.

Ich war noch nicht weit damit gekommen, da erschien Leutnant Collins wieder mit der Kunde, die Brigg sei tatsächlich im Treiben und bereits eine Strecke achter uns, auch habe der Ausguckmann aus dem Topp gemeldet, daß er Leute auf ihren Rahen wahrnehmen könne.

„Lassen Sie sofort alle Mann aufpfeifen, Mr. Collins,“ befahl Kapitän Vernon, „sorgen Sie, daß alles klar ist zum Kabelschlippen und Segelsetzen. Daß aber alles so geräuschlos als möglich zugeht, hören Sie? Lassen Sie scharfen Ausguck halten auf alles, was da an

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Friedrich Meister: Der Vampyr. Verlag Abel und Müller, Leipzig 1911, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Vampyr.pdf/141&oldid=- (Version vom 31.7.2018)