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Zehntes Kapitel.
Warum Kapitän Vernon den zweiten Leutnant groß ansah. – Der „Wolf“ auf der Jagd. – Das Rätsel der beiden Briggen. – Leutnant Guerlin abermals an Bord des „Wolf“. – „Der Wetter ist von Sinnen!“ – Ein Lob.

Der Kommandant kam uns am Fallreep der Korvette entgegen und hieß uns mit Herzlichkeit willkommen.

„Das ist eine freudige Überraschung, und ich darf wohl hinzusetzen, für alle Mann,“ sagte er. „Mit dem Aufrücken des Leutnant Collins vom dritten zum zweiten ‚Luff‘ ist’s nun allerdings vorläufig nichts, aber er ist ein herzensguter Knabe, denn als er mir meldete, daß Sie langseit wären, da glänzten seine Augen vor Freude.“

Langfeld erwiderte des Kapitäns Händedruck, dann sagte er:

„Ich bitte, es Wetter nicht zu verübeln, wenn er Ihnen nur die Linke reicht, denn seine steuerbordsche Schulter ist heut nacht durch eine Pistolenkugel gelähmt worden, als er mir beistand, den Schoner zu nehmen.“

Der Skipper faßte meine linke Hand und drückte sie vorsichtig.

„Ich freue mich, Wetter, so gute Berichte über Sie zu hören. Mr. Collins hatte mir bereits von Ihrer Tapferkeit während jenes Nachtangriffs erzählt, und als ich dann vernehmen mußte, daß Sie und Leutnant Langfeld vermißt wurden, war ich tief bekümmert. Aber nun

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Friedrich Meister: Der Vampyr. Verlag Abel und Müller, Leipzig 1911, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Vampyr.pdf/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)