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Neuntes Kapitel.
Ein meuchlerischer Überfall. – Was Leutnant Langfeld mit Don Manuel zu verhandeln hatte. – Abschied. – Im Kanu. – „Sehen sie das Untier, Herr Leutnant?“ – An Deck des Schoners. – „Zeigen wir unsern britischen Kameraden, wessen zwei deutsche Seeleute fähig sind.“ – Wie wir mit dem Schoner davongingen. – Die „Black Queen.“ – Langseit des „Wolf“.

Was hatte das zu bedeuten? Wer waren diese Männer und was führte sie hierher? Ich konnte sie deutlich genug sehen, um zu erkennen, daß sie die Kleider zivilisierter Leute trugen, zum Hause aber gehörten sie nicht. Es waren ihrer fünf, Don Manuel hatte nur zwei Männer in seinem Dienst. Sie erregten durch ihr Benehmen sogleich meinen Verdacht, da sie dem vor ihnen gehenden Paar leise nachzuschleichen schienen. Das Ding gefiel mir ganz und gar nicht. Ich legte das Teleskop auf den Boden, riß mein Gewehr vom Rücken, sprang auf den Weg hinaus und rief:

„Vorgesehen, Herr Leutnant, Sie werden verfolgt!“

Sogleich schrie einer der Kerle auf Spanisch:

„Drauf, Leute, gebt’s ihm!“

Im nächsten Moment warfen sich die fünf Schurken auf Langfeld und seine Gefährtin; ich hörte des Leutnants zornigen Ruf, den Aufschrei der jungen Dame und das Getümmel eines Handgemenges.

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Friedrich Meister: Der Vampyr. Verlag Abel und Müller, Leipzig 1911, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Vampyr.pdf/107&oldid=- (Version vom 31.7.2018)