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wir uns gegen Abend gut verbergen, bald ein Antilopenrudel – denn noch vor einer Woche sahen wir ja einen starken Trupp Säbelantilopen in der Ferne, sich einfinden und mir gute Gelegenheit zum Schuß geben wird.“

„Hm – das wäre wirklich ein Glück für uns!“ meinte der Doktor, schon halb und halb überzeugt von dem guten Erfolg dieser mühelosen Jagd. „Ich fühle mich nämlich jetzt auch bereits zum Sterben matt. – Übrigens, mein braver kleiner Freund, wie denkst Du Dir unsere Zukunft, die mir sehr, sehr dunkel erscheint. Wie sollen wir hier fortkommen, wenn wir …“

Ali Mompo unterbrach hier das Gespräch durch sein Erscheinen. Er fuchtelte schon von weitem mit den Armen in der Luft umher und rief jetzt ganz atemlos:

„Antilopen – Antilopen! Wir müssen …“

Der Doktor winkte ab. „Schon gut, Ali, schon gut. Paul hat uns bereits gesagt, daß er mit dem Auftauchen eines Antilopenrudels rechnet.“

Die graziösen, schnellfüßigen Tiere ließen nicht lange auf sich warten. Da die Gefährten sich unter Wind zwischen den verkieselten Stämmen verborgen hatten und die Antilopen die Nähe der Menschen daher nicht wittern konnten, war es Paul möglich, zwei kräftige Böcke zu erlegen, nachdem man allen Tieren Zeit gegönnt hatte, ihren Durst zu stillen.

Das Rudel hatte denselben Durchgang durch die an den meisten Stellen ganz dicht stehenden versteinerten Bäume benutzt, der schon von den Iringi breit ausgetreten war. Den Antilopen folgten nach einer halben Stunde drei Wüstenfüchse, die dann wieder durch mehrere Dromedare verscheucht wurden.

Es waren dies dieselben Tiere, die sich verlaufen hatten und deren sicherer Instinkt sie nun zu der Tränke zurückführte.

Nach und nach fanden sich zwölf Dromedare ein, die dann von den Gefährten unschwer eingefangen werden konnten. Leider waren sie sämtlich ungesattelt, so daß Ali Mompo sofort mit der Herstellung von Sätteln beginnen mußte, wobei ihm die beiden Ingenieure und auch Heinz Brennert hilfreich zur Hand gingen, während

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W. Belka: Der Tempel Salomonis. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Tempel_Salomonis.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)