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Zweiundvierzigstes Kapitel.


     So ging das Gespräch. Und als Lorenzen aufbrach, fühlte sich der Alte wie belebt und versprach sich eine gute Nacht mit viel Schlaf und wenig Beängstigung.

     Aber es kam anders; die Nacht verlief schlecht, und als der Morgen da war und Engelke das Frühstück brachte, sagte Dubslav: „Engelke, schaff die Wabe weg; ich kann das süße Zeug nicht mehr sehn. Krippenstapel hat es gut gemeint. Aber es is nichts damit und überhaupt nichts mit der ganzen Heilkraft der Natur.“

     „Ich glaube doch, gnäd’ger Herr. Bloß gegen die Gegenkraft kann die Wabe nich an.“

     „Du meinst also: ‚für ’n Tod kein Kraut gewachsen ist‘. Ja, das wird es wohl sein; das mein’ ich auch.“

     Engelke schwieg.

* * *

     Eine Stunde später kam ein Brief, der, trotzdem er aus nächster Nähe stammte, doch durch die Post befördert worden war. Er war von Ermyntrud, behandelte die durch Koseleger und sie selbst geplante Gründung eines Rettungshauses für verwahrloste Kinder und äußerte sich am Schlusse dahin, daß, „wenn sich – hoffentlich binnen kurzem – ihre Wünsche für Dubslavs fortschreitende Gesundheit erfüllt haben würden,“ Agnes, das

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 492. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_492.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)