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noch. Und wenn auch nicht, mit meinem Sohne wird sich, denk’ ich, gerade so wie zwischen uns zwei beiden, alles glatt abwickeln, glatter noch, und vielleicht können sie gemeinschaftlich mal was Nettes herauswirtschaften, was Ordentliches, was Großes, was sich sehen lassen kann. Das heißt dann neue Zeit. Und nun, Baruch, müssen Sie noch ein Glas Sherry nehmen. In unserm Alter ist das immer das beste. Das heißt für Sie, der Sie noch gut im Gange sind. Ich darf bloß noch mit anstoßen.“

     Eine Viertelstunde später fuhr Baruch auf seinem Wägelchen wieder in den Stechliner Wald hinein und dachte wenig befriedigt über alles nach, was er da drinnen gehört hatte. Die geträumten Schloß Stechlin-Tage schienen mit einemmale für immer vorüber. Alles, was der alte Herr da so nebenher von „gemeinschaftlich herauswirtschaften“ gesagt hatte, war doch bloß ein Stich, eine Pike gewesen.

     Ja, Baruch fühlte was wie Verstimmung. Aber Dubslav auch. Es war ihm zu Sinn, als hätt’ er seinen alten Granseer Geld- und Geschäftsfreund (trotzdem er dessen letzte Pläne nicht einmal ahnte), zum erstenmal auf etwas Heimlichem und Verstecktem ertappt, und als Engelke kam, um die Sherryflasche wieder wegzuräumen, sagte er: „Engelke, mit Baruch is es auch nichts. Ich dachte wunder, was das für ein Heiliger wär’, und nun is der Pferdefuß doch schließlich ’rausgekommen. Wollte mir da Geld auf Hypothek beinah’ aufzwingen, als ob ich nicht schon genug davon hätte… Sonderbar, Uncke, mit seinem ewigen ‚zweideutig‘, wird am Ende doch recht behalten. Überhaupt solche Polizeimenschen mit ’nem Karabiner über die Schulter, das sind, bei Lichte besehn immer die feinsten Menschenkenner. Ich ärgere mich, daß ich’s nicht eher gemerkt habe. So dumm zu sein! Aber das mit der

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 419. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_419.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)