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auch ’ne Decke. Früher war ich nich so für’s Pimplige; jetzt aber heißt es: besser bewahrt als beklagt.“

* * *

     In dem ganzen Dreieck zwischen Rheinsberg, Kloster Wutz und Gransee hatte sich die Nachricht von des alten Dubslav ernster Erkrankung mehr und mehr herumgesprochen, und es war wohl im Zusammenhange damit, daß ungefähr um dieselbe Stunde, wo Dubslav und Engelke sich über „Schniepel“ und „opportun“ unterhielten, ein Einspänner auf die Stechliner Rampe fuhr, ein etwas sonderbares Gefährt, dem der alte Baruch Hirschfeld langsam und vorsichtig entstieg. Engelke war ihm dabei behilflich und meldete gleich danach, daß der Alte da sei.

     „Der alte Baruch! Um Gottes willen, Engelke, was will denn der? Es ist ja doch glücklicherweise nichts los. Und so ganz aus freien Stücken. Na, laß ihn kommen.“

     Und Baruch Hirschfeld trat gleich darauf ein.

     Dubslav, in seine Decke gewickelt, begrüßte den Alten. „Aber, Baruch, um alles in der Welt, was giebt es? Was bringen Sie? Gleichviel übrigens, ich freue mich, Sie zu sehn. Machen Sie sich’s so bequem, wie’s auf den drei Latten eines Gartenstuhls überhaupt möglich ist. Und dann noch einmal: Was giebt es? Was bringen Sie?“

     „Herr Major wollen entschuldigen, es giebt nichts, und ich bringe auch nichts. Ich kam da bloß so vorbei, Geschäfte mit Herrn von Gundermann, und da wollt’ ich mir doch die Freiheit genommen haben, mal nach der Gesundheit zu fragen. Habe gehört, der Herr Major seien nicht ganz gut bei Wege.“

     „Nein, Baruch, nicht ganz gut bei Wege, beinahe schon schlecht genug. Aber lassen wir das schlimme

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_417.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)