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der obersten Etage her die Waldlandschaft, die sich auch in ihrem Schneeschmuck wundervoll ausnahm, gebührend bewundert und dann den Abstieg glücklich bewerkstelligt hatte, passierte man den Schloßhof mit der Glaskugel, um über den Dorfplatz fort in die nach dem See hinunterführende große Straße einzubiegen. Auf dem Dorfplatze war alles winterlich still, nur vor dem Kruge standen drei Menschen: Engelke, der die Schneeschipper vorausgeschickt hatte, mit seinen Plaids über den Arm, neben ihm Schulze Kluckhuhn und neben diesem Gendarm Uncke, das Karabinergewehr über die Schulter gehängt.

     „Da treffen wir ja die ganze hohe Obrigkeit,“ sagte Dubslav. „Engelke kann ich auch mitrechnen, der regiert mich, is also eigentlich die Feudalitätsspitze.“

     Während dieser Worte waren die Herrschaften an die Gruppe herangetreten.

     „Freut mich, daß ich Sie treffe, Kluckhuhn. Ich denke Sie begleiten uns… Frau Gräfin, darf ich Ihnen hier unsern Dorfherrscher vorstellen? Schulze Kluckhuhn, alter Vierundsechziger.“

     Und nun ordnete sich der Zug. Dubslav und Uncke schlossen ab, Woldemar, Armgard und Tante Adelheid hielten die Mitte; Melusine schritt voran, Rolf Krake neben ihr.

     „Ich bin froh,“ sagte Melusine, „Sie bei dieser Partie mit dabei zu sehn. Der alte Herr von Stechlin hat mir schon von Ihnen erzählt und daß Sie vierundsechzig mit dabei gewesen. Und ich weiß auch Ihren Namen; das heißt den zweiten. Und ich darf sagen, ich freue mich immer, wenn ich so was Hübsches höre.“

     „Ach, Rolf Krake,“ lachte Kluckhuhn. „Ja, Frau Gräfin, wer den Schaden hat, darf für den Spott nicht sorgen. Das heißt, von ‚Schaden‘ darf ich eigentlich nicht reden, den hab’ ich nicht so recht davon gehabt; ich bin

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_344.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)