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     „Tuxen, der alte Süffel von Dietrichs-Ofen?“

     „Ja, gnädiger Herr. Ich will mal sehen, was es mit ihm is.“

     Und dabei gab er die Leinen an Dubslav und stieg ab und rüttelte und schüttelte den am Wege Liegenden. „Awer Tuxen, wat moakst du denn hier? Wenn keen Moonschien wiehr, wiehrst du nu all kaput.“

     „Joa, joa,“ sagte der Alte. Aber man sah, daß er ohne rechte Besinnung war.

     Und nun stieg Dubslav auch ab, um den ganz Unbehilflichen mit Martin gemeinschaftlich auf den Rücksitz zu legen. Und bei dieser Prozedur kam der Trunkene einigermaßen wieder zu sich und sagte: „Nei, nei, Martin, nich doa; pack mi lewer vörn upp’n Bock.“

     Und wirklich, sie hoben ihn da hinauf, und da saß er nun auch ganz still und sagte nichts. Denn er schämte sich vor dem gnädigen Herrn.

     Endlich aber nahm dieser wieder das Wort und sagte: „Nu sage mal, Tuxen, kannst du denn von dem Branntwein nich lassen? Legst dich da hin; is ja schon Nachtfrost. Noch ’ne Stunde, dann warst du dod. Waren sie denn alle so?“

     „Mehrschtendeels.“

     „Und da habt ihr denn für den Katzenstein gestimmt.“

     „Nei, gnäd’ger Herr, vör Katzenstein nich.“

     Und nun schwieg er wieder, während er vorn auf dem Bock unsicher hin und her schwankte.

     „Na, man ’raus mit der Sprache. Du weißt ja, ich reiß’ keinem den Kopp ab. Is auch alles egal. Also für Katzenstein nich. Na, für wen denn?“

     „Vör Torgelow’n.“

     Dubslav lachte. „Für Torgelow, den euch die Berliner hergeschickt haben. Hat er denn schon was für euch gethan?“

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_260.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)