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Zärtlichkeit, als das Zweygespräch zwischen Frau Venus und dem Tannhäuser. Dieses Lied ist wie eine Schlacht der Liebe und es fließt darinn das rotheste Herzblut.

Das eigentliche Alter des Tannhäuserlieds wäre schwer zu bestimmen. Es existirt schon in fliegenden Blättern vom ältesten Druck. Ein junger deutscher Dichter, Herr Bechstein[1], welcher sich freundlichst in Deutschland daran erinnerte, daß, als ich ihn in Paris bey meinem Freunde Wolf[2] sah, jene alten fliegenden Blätter das Thema unserer Unterhaltung bildeten, hat mir dieser Tage eins derselben, betitelt „das Lied von dem Danheüser“ zugeschickt. Nur die größere Alterthümlichkeit der Sprache hielt mich davon ab, an der Stelle der obigen jüngeren Version, diese ältere mitzutheilen. Die ältere enthält viele Abweichungen und trägt, nach meinem Bedünken, einen weit poetischeren Charakter.

Durch Zufall erhielt ich ebenfalls unlängst

Annmerkungen (Wikisource)

  1. Ludwig Bechstein (1801-1860): Schriftsteller, Bibliothekar und Archivar, heute vor allem noch bekannt durch seine Märchen (1845) und Sagen (1853).
  2. Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799-1851), Schriftsteller, Improvisator und Professor in Jena


Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_264.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)