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ein schauerliches Mitleid anwandelte; denn sie gehörten nicht mehr der Religion, die schon lange, lange vor Christi Geburt, todt war, sondern sie gehörten der Kunst, die da ewig lebt. Es trat mir einst feucht in die Augen, als ich zufällig auf der Bibliothek „die Schutzrede für die Tempel“ las, worinn der alte Grieche Libanius die frommen Barbaren aufs Schmerzlichste beschwor, jene theuren Meisterwerke zu schonen, womit der bildende Geist der Helenen die Welt verziert hatte. Aber vergebens! Jene Denkmäler einer Frühlingsperiode der Menschheit, die nie wiederkehren wird und die nur einmal hervorblühen konnte, gingen unwiederbringlich zu Grunde, durch den schwarzen Zerstörungseifer der Christen – – –

Nein, fuhr der Magister fort in seiner Rede, ich will nicht nachträglich, durch Herausgabe dieses Buches, Theil nehmen an solchem Frevel, nein, das will ich nimmermehr … Und Euch,

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Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_235.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)