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Warum so traurig werdet Ihr,
Daß ich Euch weinen sehe?“
 
„So wisse, German, du fröhlicher Held,
Dein Leben ist bald geendet,
Denn als ich dich unter dem Leibgurt trug,
Hab’ ich dich dem Raben verpfändet.“
 
„O Mutter, liebe Mutter mein,
O laßt Eur Leid nur fahren,
Was mir mein Schicksal bescheeren will,
Davor kann mich niemand bewahren.“
 
Das war eines Donnerstags, im Herbst,
Als kaum der Morgen graute,
Die Frauenstube offen stand,
Da kamen krächzende Laute.

Der häßliche Rabe kam herein,
Setzt sich zu der Königinn dorten:
„Frau Königinn, gebt mir Eur Kind,
Ihr habt’s mir versprochen mit Worten.“

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Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_192.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)