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Meerbischöfe giebt? Ich zweifle sogar, ob die Gazette de France[1] es weiß. Und doch wäre es wichtig für manche Leute zu wissen, daß das Christenthum sogar im Ocean seine Anhänger hat und gewiß in großer Anzahl. Vielleicht die Majorität der Meergeschöpfe sind Christen, wenigstens eben so gute Christen wie die Majorität der Franzosen. Ich möchte dieses gern verschweigen, um der katholischen Parthey in Frankreich durch diese Mittheilung keine Freude zu machen, aber da ich hier von Nixen, von Wassermenschen, zu sprechen habe, verlangt es die deutsch-gewissenhafte Gründlichkeit, daß ich der Seebischöfe erwähne. Prätorius erzählt nemlich folgendes:

„In den holländischen Chroniken lies’t man, Cornelius von Amsterdam habe an einen Medikus Namens Gelbert nach Rom geschrieben: daß im Jahr 1531 in dem nordischen Meere, nahe bey Elpach, ein Meermann sey gefangen worden, der wie ein Bischof von der römischen Kirche ausgesehen

Annmerkungen (Wikisource)

  1. Gazette de France: Erste politische Wochenzeitung. 1631 von Théophraste Renaudot gegründet, erschien bis 1915. In Französische Zustände charakterisiert Heine die Gazette als tückisches, reaktionär-klerikales Meinungsblatt.


Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_184.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)