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uns Umgang, und waren zufrieden genug, wenn wir ihnen nur kein Leids zufügten. Wir aber, boßhaft wie wir noch sind, wir spielten ihnen manchen Schabernak. In Wyß Volkssagen[1] lies’t man folgende Geschichte:

„Des Sommers kam die Schaar der Zwerge häufig aus den Flühen[2] herab ins Thal, und gesellte sich entweder hülfreich oder doch zuschauend zu den arbeitenden Menschen, namentlich zu den Mähdern[3] in der Heuärndte. Da setzten sie sich denn wohl vergnügt auf den langen und dicken Ast eines Ahorns ins schattige Laub. Einmal aber kamen boshafte Leute und sägten bey Nacht den Ast durch, so daß er bloß noch schwach am Stamme hielt, und als die arglosen Geschöpfe sich am Morgen darauf niederließen, krachte der Ast vollends entzwey, die Zwerge stürzten auf den Grund, wurden ausgelacht, erzürnten sich heftig und jammerten:


Annmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Rudolf Wyss: Idyllen, Volkssagen, Legenden und Erzählungen aus der Schweiz. Bern 1815-22. 2 Bände.
  2. Flühen: Felsen
  3. Landarbeiter, der Gras oder Getreide mäht.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_156.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)