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desselben ins Auge gefaßt haben. Zur Ausführung seines Entschlusses bot sich ihm 1591 Gelegenheit. Als er damals von Michael Töpperts Erben ein bei dem Kirchhofe in Plauen gelegenes Gut für 1510 Fl. 10 Gr. in seinen Besitz gebracht, verkaufte er den 15. Dezember desselben Jahres sein über der Weißeritz gelegenes Grundstück, das noch lange den Namen "Mühlengut" führte, an seinen Sohn Matthes Moses den Jüngeren für 1600 Fl.[1]. Bei dessen Familie verblieb es noch einige 40 Jahre, aber den 23. April 1635 wurde es von den Erben des zuletzt erwähnten, also jüngeren Moses dem kurfürstlichen Rent- und Steuersekretär Kaspar Christiani käuflich überlassen. Da derselbe für das Grundstück nur 725 Fl. zu zahlen hatte[2], so steht zu vermuten, daß ein Teil davon vorher abgetrennt worden sein mag. Der neue Besitzer vermochte in der Folge das Gut nicht zu behaupten, und es kam daher 1659 den 11. Juli zu einer Subhastation desselben, bei welcher es der Dresdner Stadtsyndikus Georg Börner als einziger Bieter für 250 Fl. erstand[3]. Dieser erwarb dazu von dem Plauenschen Einwohner Georg Zimmermann am 12. März 1660 8 Scheffel Feld für 200 Fl.[4] und von Georg Barth aus Löbtau den 23. April 1662 weitere 16 Scheffel Ackerland[5], wodurch er den Wert des Grundstücks bedeutend erhöhte. Daher kam es auch, daß der Hof- und Oberkonsistorialrat Dr. Johann Georg Börner, der mit mehreren Geschwistern vom Vater das später Reisewitz genannte Gut geerbt hatte, für dasselbe 2200 Fl. zahlen mußte, als er es den 3. Juli 1676 den Mitbesitzern abkaufte[6]. Börner jun. ließ sich ebenfalls die Vergrößerung des Grundstück angelegen sein und erwarb deshalb den 18. Februar 1684 vom Richter Peter Grahl in Plauen einen 10 Scheffel großen Acker, welcher auf dem Berge beim "Hohen Stein" lag und für den er 225 Fl. bezahlte[7].


  1. Amtsgerichts-Archiv: Kaufbuch des Materniamtes Nr. 2 (1582) Bl. 70.
  2. A. Ger. A. Kaufbuch d. M. Nr. 6 (1637) Bl. 23b-28.
  3. A. Ger. A. Kaufbuch d. M. Nr. 9 (1658) Bl. 57.
  4. Ebenda Bl. 82.
  5. Haupt-Staats-Archiv: Erhandlung des Börner'schen Gartens 1692. Reisewitz Bl. 37.
  6. Ebenda. - A. Ger. A. Kaufbuch d. M. Nr. 11 Bl. 227. 228.
  7. A. Ger. A. Kaufbuch d. M. Nr. 11 Bl. 249. 250.
Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Der Reisewitzische Garten in Plauen bei Dresden. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft. Dresden 1888, Seite 64-92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Reisewitzische_Garten_in_Plauen_bei_Dresden.pdf/4&oldid=- (Version vom 13.9.2022)