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angetriebenen Urwaldriesen flott zu machen und mit Ranken und Baststreifen zusammenzubinden.

Felsenherz beobachtete inzwischen die Umgebung.

Still und friedlich lag das Flußtal im Glanze der Sonne da. Doch der blonde Trapper wußte nur zu gut, wie trügerisch diese Ruhe in der Natur hier im wilden Westen oft war. Er kannte all die kleinen Zeichen, die das Nahen eines Feindes verrieten.

Nichts – entging seinen spähenden Blicken.

Jetzt stieg drüben am Ostufer aus dem Walde ein Schwarm Wildtauben auf. Und fast gleichzeitig erhoben sich hier am Westufer unweit der Halbinsel aus einer uralten Buche krächzend drei Krähen.

Felsenherz packte im Nu die Zügel der drei Pferde, lief mit den Tieren dorthin, wo der Komanche und Tom soeben das plumpe Floß ganz nahe an das Ufer gerückt hatten, rief den beiden zu: „Vorsicht – der Wald warnt uns!“ und zwang sich die sich leicht sträubenden Pferde auf die schwimmenden Stämme hinüber.

Der Komanche gab dem Floß sofort einen Stoß wobei er eine schlanke, der Äste bereits beraubte Tanne als Stange benutzte.

Auch der Mulatte, der noch vor wenigen Wochen als Sklave auf einer Baumwollplantage gelebt hatte und dann glücklich entflohen war, drückte das Floß vom Ufer der Halbinsel ab und ließ dabei seine Augen prüfend über den nahen Wald des Westufers gleiten.

Gerade als die Strömung das Floß nun erfaßte und mit sich fortnahm, warf Tom seine Stoßstange bei Seite und griff nach seiner Doppelbüchse.

Er hatte dort in den Sträuchern unterhalb der Buche,

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/7&oldid=- (Version vom 31.7.2018)