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reichte die Krone einer mächtigen, allen Eiche herauf, deren einer Ast den Vorsprung noch berührte.

So konnte er sich denn in den Baum hinüberschwingen, konnte abwärtsklettern.

Am Fuße der Eiche warf er den breitbandigen Filzhut ab und zog das Bärenfell über, dessen offene Bauchnaht mit kleinen Riemen zum Zubinden versehen war.

So verwandelte sich Felsenherz in einen falschen Omakati.

So schritt er nun schnell durch eine kleine Schlucht dem Tale und dem Lager zu.

Da – aus einem Gebüsch trat ihm eine Gestalt entgegen – so plötzlich, daß er zusammenschrak und ein wenig zurückwich – ein zweiter Grisly, der echte Omakati –!

„Das Blaßgesicht wagt viel!“ flüsterte der Medizinmann rasch. Aber es wagt umsonst sein Leben! Mit Gewalt wird Felsenherz seine Freunde niemals befreien. Omakati will ihm helfen –“

Er sprach leise weiter. – Und dann blieb Felsenherz hier in den Büschen zurück, während der Medizinmann eilends dem Lager zustrebte.

Hier waren die Vorbereitungen für den Martertod der Gefangenen bereits beendet worden.

Die jüngsten Krieger hatten sich der Tanne gegenüber aufgestellt, an die James Botterley gefesselt war, denn er sollte als erster sterben.

Botterley, das Greenhorn, benahm sich sehr zu Abrahams Verwunderung wie ein Held.

Als jetzt die ersten jungen Krieger ihre Messer dicht an seinem Hals und Kopf in den Stamm trieben, als

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/53&oldid=- (Version vom 31.7.2018)