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Gegner. Auch Taschulapa war auf den Einfluß Omakatis stets eifersüchtig gewesen.

Dann – ganz plötzlich hatte der Unterhäuptling die Büchse gehoben, hatte den Hahn gespannt, hatte auf den kaum fünf Schritt entfernten Omakati angelegt und zischte nun in höhnischem Triumph:

„Omakati muß sterben! Niemand wird wissen, wer Dich erschoß! Die Krieger durchschwärmen die Täler. Niemand schützt Dich!“

Er wollte abdrücken.

Wollte –!

Er hatte nicht bemerkt, daß unter dem vorn offenen Grislyfell der Lauf einer Pistole etwas hervorragte.

Und aus der Mündung dieser Pistole blitzte es jetzt auf.

Das lange Messer ließ die Flinte fallen, warf die Arme in die Luft und schlug nach hinten leblos zu Boden.

Die Kugel hatte ihn mitten in die Stirn getroffen.

Es war ein Meisterschuß gewesen – ein Schuß, der ohne regelrechtes Zielen abgegeben worden war, – ein Schuß, den selbst Felsenherz niemals fertiggebracht hätte, wie er sich jetzt staunend eingestand. –

Omakati lüftete das Bärenfell noch mehr, stieg von dem Steine herab, hob den Toten und dessen Flinte auf und schleppte ihn durch die Büsche auf die Terrasse hinaus, legte ihn dort nieder und kehrte zu dem Höhleneingang zurück, setzte sich wieder auf den Steinblock und begann die Pistole zu laden.

Es war ein merkwürdiger Anblick, wie dieser Apache dort, von dessen Kopf nie etwas unter dem Bärenschädel sichtbar wurde, gelassen die doppelläufige Pistole lud,

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)