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fallen, so hatte er noch immer die Möglichkeit, sie wieder zu befreien.

So entschied er sich denn für ein Wagnis, an das nur ein Mann von seinen Erfahrungen und seiner Gewandtheit denken konnte.

Rasch löste er die Lassos von dem abgeschnittenen Stück Basttau, schlang sie sich um den Leib, schnitt ein paar Zweige ab und glitt ins Wasser.

Bevor noch die Feuer am Ostufer aufflammten, näherte er sich schon, den Kopf unter den grünen Büschen verborgen, derselben Stelle, wo der schnelle Büffel vor kaum vier Minuten die Uferböschung erstiegen und den Wachen die nötigen Befehle erteilt hatte.

Die Verwegenheit wurde auch hier wie so oft belohnt. Die Apachen hatten jetzt nur Augen für die Mitte des Stromes, rechneten auch nicht im entferntesten damit, daß einer der Feinde sich erkühnen würde, ihnen gleichsam in die Arme zu laufen.

Felsenherz schmiegte sich dicht an das Steilufer und wartete eine Weile, ob er etwa bemerkt worden sei.

Dann arbeitete er sich vorsichtig die Böschung hinan, kroch in einem Gebüschstreifen dem Uferwalde zu und erkletterte hier eine der uralten Buchen, deren Äste bis in die der Nachbarbäume hineinreichten.

Da die Apachen sich jetzt ständig allerlei zuriefen und sich keine Mühe gaben, Lärm zu vermeiden, fiel es dem Trapper nicht weiter schwer, sich lautlos durch die Kronen der Bäume einen Weg zu bahnen. Erst in der Nähe des Lagers des Oberhäuptlings verließ er den Wald und schlich am Rande des Tales hin, in dem jetzt nur wenige Apachen zurückgeblieben waren. Nachdem

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)