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Jetzt erhob sich wirklich ein allgemeines Beifallsgemurmel.

Omakati erwiderte nichts, reckte nur die Hand nach dem Feuer aus und – zog aus der Glut eine lange Klapperschlange hervor, die sich blitzschnell um seinen Arm ringelte, indem sie gleichzeitig wütend nach seinen Fingern schnappte und mehrmals ihre Giftzähne in seine Hand vergrub.

Dann schleuderte Omakati sie wieder in die Flammen und sagte mit dumpfen, geheimnisvollen Kehltönen:

„Der schnelle Büffel mag sich hüten! Manitu hat in den ewigen Jagdgründen Mangel an tapferen Kriegern!“

Das hieß nichts anderes, als daß der Oberhäuptling bald sterben würde.

Der schnelle Büffel stierte denn auch wortlos dem jetzt Davonschreitenden nach und achtete nicht auf das erneute Gemurmel der Umstehenden, die nunmehr ihren Oberhäuptling verloren gaben. Wenn Omakati jemandes Tod vorausgesagt hatte, war der Betreffende bisher stets in kurzem gestorben – entweder verunglückt oder sonstwie umgekommen.

Der Kreis der Apachen zerstreute sich dann. Der schnelle Büffel blieb allein vor seinem Zelte zurück, setzte sich wieder und warf mit dem Büchsenlauf die tote, verbrannte Schlange hinter das Zelt.

Omakati hatte indessen das Tal verlassen, war im Walde untergetaucht und wandte sich derselben Terrasse zu, wo Botterley auf ihn gefeuert hatte. Hier verschwand er im Gestrüpp. –

Es war jetzt völlig dunkel geworden.

Auf dem Eiland ließ sich soeben Felsenherz vorsichtig

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/32&oldid=- (Version vom 31.7.2018)