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wir nun noch ein Rindenbasttau von 80 Meter Länge flechten, und wenn dann jemand von uns außerhalb der Hauptströmung mit diesen beiden zusammengebundenen Seilen nach der Insel hinüberschwimmt, dann kann man das Floß vielleicht zunächst bis zu jener Insel ziehen und von dieser weiter an eines der Ufer, die dort kaum mehr von den Apachen bewacht werden dürften, da diese niemals vermuten können, daß wir stromaufwärts fliehen werden.“

„Donnerwetter!“, entfuhr es dem dicken Abraham da. „Das ist ein Vorschlag, der sich hören läßt! Los denn, Weiden gibt es hier genug! Schälen wir sie ab und beginnen wir mit der Herstellung des Taues. Es genügt, wenn einer von uns dauernd unser Eiland umrundet, damit die Bande uns nicht etwa unversehens überfällt. – Hm – wer soll aber mit dem Tau hinüberschwimmen?“

„Das übernehme ich,“ erklärte Felsenherz schlicht. „Nur ich dürfte die dazu nötigen Kräfte besitzen.“

Niemand hatte hiergegen etwas einzuwenden.

So begann man denn mit dem Flechten des Basttaues. Botterley, der für diese Arbeit sich kaum eignete, mußte derweil die Insel bewachen und führte dies auch mit großem Eifer und großer Gewissenhaftigkeit aus.

Drei Stunden später war das Tau fertig. Die Dämmerung brach jetzt herein. Noch immer lagen die Uferhöhen und die dichten Waldstreifen wie ausgestorben da.

Nur dort am Ostufer stiegen jetzt über den Baumkronen schwache Rauchsäulen zahlreicher Feuer auf.

Dort befand sich in einem schmalen, langen Tale das Lager des Oberhäuptlings der Apachen, des schnellen

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)