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Dann flog auch schon ein Lasso herüber, dessen Schlinge Chokariga geschickt auffing.

Der dicke Abraham begann das Floß langsam an die Insel heranzuziehen, rief nach einer Weile:

„He, Master Botterley, helft mir mal ein wenig! Ihr habt eure Arme und Hände doch nicht bloß zum Dollarzählen erhalten!“

Aus dem Gestrüpp erhob sich nun auch der endlos lange grüne Herr, dessen Gesicht ein wehender blonder Schnurrbart zierte.

„Abraham, dazu seid Ihr engagiert worden!“ erklärte er würdevoll. „Ich bin nicht von Neuyork nach Westen gereist, um meine Muskeln durch Tauziehen zu stärken, sondern um Bären und Hirsche –“

Da hatte der dicke Abraham ihm schon den Lasso in die Hand gedrückt.

„Verdammt, Master!“ grunzte er wütend mit seiner heiseren Baßstimme, „macht hier keine Faxen! Es geht ums Leben! Das sagte ich Euch schon einmal!“

James Botterley, Mitinhaber eines Bankgeschäfts in Neuyork, trat jedoch ärgerlich zurück und meinte:

„Vergeßt nicht, Abraham, daß Ihr nur mein Reisebegleiter und Führer seid! Ob es ums Leben geht, ist mir sehr gleichgültig. James Botterley fürchtet sich nicht!“

„Ich seid verdreht!“ rief der dicke Trapper, der mit zu den bekanntesten Westmännern der Indianergebiete gehörte, jetzt in heller Wut! „Ihr seid kein Gentleman, wenn ihr mich hier allein –“

Da hatte der lange Botterley sich schon gebückt und das Ende des Lassos ergriffen, zog mit allen Kräften und sagte stolz:

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/10&oldid=- (Version vom 31.7.2018)