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Spalten springen oder von Stein zu Stein balancieren, dabei behinderte ihn noch die schwere Büchse auf dem Rücken, und einen wie weiten Weg er schon zurückgelegt hatte, merkte man seiner mit Staub bedeckten ledernen Kleidung und den abgenutzten Mokassins an.

Er keuchte, von der Stirn floß der Schweiß, doch ließ er den Indianer nicht sinken, und da er manchmal an einer abzweigenden Schlucht zögerte und hilfesuchend um sich blickte, mußte er sich verirrt haben.

„Wasser,“ murmelte der Indianer, sich der englischen Sprache bedienend, „Schnellfuß verdurstet.“

„Armer Kerl, wenn ich nur welches entdecken könnte“, sagte der Jäger mitleidig, „oder wenn ich nur wenigstens Deine schnellen Füße hätte. Nicht einmal ein grüner Grashalm wächst hier, mit dem ich Deinen Gaumen erfrischen kann.“

Lauschend blieb er stehen und schritt dann, einen Fluch auf gut deutsch in den Bart murmelnd, schnell weiter.

Ein dumpfes Geräusch von sprudelndem Wasser war in sein scharfes Ohr gedrungen, aber das hatte er schon oft vernommen, und wenn er hinkam, fand er keins. Das Wasser mußte unterirdisch fließen, und doch trieb ihn die Hoffnung immer wieder an.

Da, als er aus einer schmalen Spalte in eine breitere kam, stieß er einen lauten Jubelruf aus. Zu seinen Füßen zogen sich zwei Eisenbahnschienen hin.

„Hurrah, die Eisenbahn! Jetzt, Schnellfuß, nimm Dich zusammen, daß Du noch nicht in die ewigen Jagdgefilde hinüberwanderst. Und wenn ich die ganze Pacificbahn abrennen muß, ich bringe Dich doch auf eine Station. Aber die Pacificbahn ist das nicht, die ist zweispurig. Habe früher immer geglaubt, die

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Robert Kraft: Der Medizinmann. Germania-Verlag, Dresden (1896), Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann.pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)