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Doch sie blieben unbelästigt. Das laute Lärmen verstummte, keine Explosion erfolgte mehr, kein Rauch stieg mehr auf, und nichts als die manchmal hin- und herfahrende Eisenbahn, welche in einem Felsen verschwand, verriet, daß hier Menschen hausen mußten.

Nach und nach wurden die Indianer daran gewöhnt, die alte Raublust erwachte, von benachbarten Stämmen hatten sie das Aufreißen der Schienenstränge gelernt, um den mit wertvollen Waren angefüllten Zug zum Entgleisen zu bringen, wollten es einmal hier probieren, kamen aber übel an.

Sie waren in der besten Arbeit, die Schienen zu lockern, als plötzlich alle, die daran arbeiteten, einen so furchtbaren Schlag durch den ganzen Körper erhielten, daß sie laut aufbrüllten und in toller Flucht fortstürzten, die andern mit.

Seitdem vermieden die Indianer ängstlicher denn zuvor die Umgegend des Zauberberges, in dem ein Medizinmann wohnte, der auch von weitem unsichtbare Schläge austeilen konnte.

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Es war am späten Nachmittag eines Sommermonates, die Sonne vergoldete schon die Bergspitzen, als ein Mann, an seiner ganzen Tracht als Trapper kenntlich, durch die Schluchten des Felsengebirges irrte.

In den Armen trug er einen scheinbar leblosen Indianer, dessen Schulter mit einem blutigen Tuche verbunden war. Wie die Feder in der Skalplocke fehlte, so auch jedes andere Kriegsabzeichen, auch die Malerei war verwischt.

Es gehörte die ganze Kraft des weißen Jägers, eines noch jungen Mannes dazu, mit seiner Last über den unebenen Boden zu marschieren, oft mußte er über breite

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Robert Kraft: Der Medizinmann. Germania-Verlag, Dresden (1896), Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann.pdf/7&oldid=- (Version vom 31.7.2018)