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konnte, und von Stocktown aus ließ er eine eigne Bahn nach Süden legen, wohin, wußte vorläufig noch niemand, bestellte für sich eigne Lokomotiven und Wagen.

Der kleine Frank mochte etwa 10 Jahre alt sein – daß er noch lebte, wußte man nur daher, weil der Vater seinen Tod noch nicht gemeldet hatte – als sich eines Tages die Portale des geheimnisvollen Hauses weit öffneten und Arbeiter in die bereitstehenden Waggons zu verladen begannen: Möbel, Maschinen und Gegenstände, wie man sie noch nie gesehen hatte.

Auch Samuel Peters bekam man endlich zu Gesicht, einen alten Herrn mit ergrautem Haar und klugen, freundlichen Augen, eine ehrfurchtgebietende Erscheinung, an der Hand einen hübschen goldlockigen Knaben führend.

Diese bestiegen zuerst den Zug, fuhren davon, der Zug kam zurück, wurde wieder vollgeladen, und so ging es fort, bis das große Haus ganz ausgeräumt war und unter der Obhut einiger Wächter blieb.

Seitdem bekam man von dem Sonderling noch weniger zu hören. Es hieß, nun treibe er sein geheimnisvolles Handwerk in einem versteckten Winkel des Felsengebirges fort.

So war es auch. Die Tiere und die Indianer flohen vor dem Lärm, der plötzlich in einem unwirtlichen Teile der Sierra Nevada begann. Zuerst, als die Eisenbahn dorthin gelegt wurde, hatten die Arbeiter mehrfach blutige Kämpfe mit den Indianern zu bestehen, als es aber erst in den Bergen donnerte und krachte, feurige Garben zum Himmel aufstiegen, centnerschwere Steinblöcke umherflogen, zogen sie sich scheu zurück und lauschten aus weiter Ferne den Arbeiten, die dort ein großer Medizinmann betrieb, jeden Augenblick zur Flucht bereit.

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Robert Kraft: Der Medizinmann. Germania-Verlag, Dresden (1896), Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann.pdf/6&oldid=- (Version vom 31.7.2018)