Deren Entsetzen war nicht geringer als das der Crows. Erst als man sagte, daß Schnellfuß den großen Medizinmann getroffen und ihn gebeten habe, seine Stammesgenossen zu retten, beruhigten sie sich.
Nur eine zeigte wirklich Freude, das war ein junges Mädchen, Schnellfuß’ Schwester, als sie hörte, daß der Bruder gerettet worden war.
An einen Rückmarsch war heute nicht mehr zu denken. Die Crows besitzen keine Pferde, man mußte ihn zu Fuß antreten, und vor der Hand konnte man die Befreiten auch noch nicht sich selbst überlassen, denn sie vermochten kein Glied zu rühren.
Nur ein Mann brach auf, dem alten Peters Mitteilung von dem glücklichen Gelingen zu machen. Die übrigen richteten sich häuslich in den Wigwams ein.
Richard untersuchte die Gefallenen; sie waren tot, mausetot und dennoch konnte er nicht die geringste Verletzung an ihnen finden. Er rief Frank herbei.
„Nun soll man nicht an Hexerei glauben! Womit schießt Ihr denn eigentlich?“
„Ebenfalls mit Elektrizität, also wirklich mit Blitzen. Sehen Sie hier den roten Punkt in der Backe des Indianers? Da hat ihn die kleine Glaskugel getroffen, die mit aufgespeicherter Elektrizität geladen ist. Die Kugel selbst zerplatzt, Sie würden nichts mehr von ihr finden. Woran sie aber zerplatzt, das wird wie vom Blitz getroffen. Verstehen Sie das?“
„Ja – so ist es – ja wohl – ich verstehe es zwar nicht im geringsten, aber ich dachte mir[WS 1] doch gleich, daß es so ist. Und womit wird denn geschossen? Mit Pulver?“
Frank zeigte ihm das kleine Instrument, vorn wie eine Kinderpistole, hinten aber mit einem dicken Kolben.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: wir
Robert Kraft: Der Medizinmann. Germania-Verlag, Dresden (1896), Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)