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Es währte nur einen Moment, dann ließ ihn Stephan los, der Häuptling raffte sich auf, stürzte zurück und riß die anderen mit sich fort.

„Der große Medizinmann – der Zauberer vom Berg“, heulte es im Chor, sie vernahmen noch ein donnerndes Krachen hinter sich und waren im Nu verschwunden. Das helle Gelächter von Frank folgte ihnen.

Stephan hatte mit der flachen Hand auf die Felswand geschlagen, dies hatte einen Donnerschlag erzeugt.

In sprachlosem Erstaunen, ja in Entsetzen stand Richard da.

„Habt Ihr denn wirklich Blitz und Donner in Euren Händen?“ ächzte er.

„Jeder von uns“, lachte Frank, „und wenn Sie damit umzugehen wissen, sollen Sie ihn auch bekommen.“

Dabei hatte er schnell beide Hände des Trappers ergriffen, und jetzt benahm sich dieser ebenso wie der Indianer vorhin, er fiel auf die Knie und bat um Erbarmen. Er fühlte einen prickelnden Strom durch den ganzen Körper gehen, der ihm alle Sehnen und Flechsen zusammenzog.

„Noch stärker?“ fragte Frank. „Sie brauchen’s bloß zu sagen.“

„Halt – stopp – ich – ich – kann nicht mehr“, heulte Richard.

Frank ließ ihn los, das unbeschreibliche Gefühl war zwar augenblicklich verschwunden, Richard konnte sich aber vor Schreck noch nicht erheben.

„Und das ist der nachfolgende Donner“, lachte Frank, schlug ihm nur leise auf den Rücken, ein furchtbares Krachen, und der Trapper fiel platt auf die Nase, so liegen bleibend.

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Robert Kraft: Der Medizinmann. Germania-Verlag, Dresden (1896), Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann.pdf/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)