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und Mädchen, darunter seine Schwester. Die Männer sollten gemartert werden, die Weiber blieben in den Wigwams der Feinde. Schon am Marterpfahl stehend, zu den Füßen die flackernden Gluten, war es Schnellfuß gelungen, sich zu befreien und die Flucht zu ergreifen. Indem er eine Waffe erbeutete, tötete er einen Verfolger nach dem andern, auch die beiden letzten, bei denen er, selbst verwundet, vor Erschöpfung zusammenbrach. Unter den getöteten Verfolgern sei auch der Häuptling.

„Ein braver Kerl“, zollte Richard Beifall und griff schon nach der Büchse, „habt Ihr Männer? Ich meine wirkliche Männer, die mit einem Gewehre umgehen können. Der Tod des Häuptlings kann den Gefangenen das Leben retten. Nach der Flucht von Schnellfuß wurden die Martern unterbrochen, drei Tage vergehen, ehe der Häuptling begraben wird, und erst dabei werden die Gefangenen geopfert. Wir haben noch Zeit, sie zu befreien – auf alle Fälle sie zu rächen.“

„Oder doch die Crows zu bestrafen. Kennen Sie in der Umgegend eine Fichte, die sich oben in zwei Stämme teilt?“

„Das ist die Doppelfichte, und ob ich sie kenne! In der Mitte hängt ein Eichbaum seine Zweige hinein.“

„Das sagt auch Schnellfuß.“

„Ich kenne jeden Baum, nur in dieser verdammten Steinwildnis weiß ich keinen Bescheid. Was ist damit?“

„Dort steht das Lager der Crows.“

„Dann schnell hin. Wie weit ist es von hier?“

„Keine vier Stunden zu marschieren. Schnellfuß ist im Zickzack geflohen, Sie haben sich verlaufen.“

„Habt Ihr Gewehre?“

Empfohlene Zitierweise:
Robert Kraft: Der Medizinmann. Germania-Verlag, Dresden (1896), Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann.pdf/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)