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vermehrte Besatzung erforderten. Es ist dies auf dem rechten Flügel das dem Zwinger und der Sophien-Kirche gegenüber liegende Prinzen-Palais, mit dem eigentlichen Schlosse nur durch eine über eine Straße (dem Taschenberge) hinwegführende Gallerie verbunden; – auf dem linken Flügel: das an den Neumarkt stoßende Quarree der Gemälde-Gallerie, durch den längs der ganzen Augustus-Straße fortlaufenden Schloßflügel, in welchem sich die königliche Gewehr-Sammlung befindet, mit dem eigentlichen Schlosse in Verbindung stehend.

Links der Brücke erhebt sich am Elb-Ufer die weltbekannte Brühlsche Terrasse (nächst dem Zwingerwall der einzige Rest der alten Umwallung der Altstadt), welche mit mehreren daran und darauf gelegenen Gebäuden die Brücke im nächsten, wie im entferntesten Schußbereiche beherrscht. Auf ihrem äußersten linken Ende erhebt sich wie ein Festungs-Cavalier das Kaffehaus des Belvedere, von der Pirnaschen Vorstadt durch den letzten Rest des alten Festungsgrabens getrennt. Am Fuße dieses Endpunktes der Terrasse, vorwärts nach der Stadt zu (oder aus dem Gesichtspunkte der alten Befestigung betrachtet: in der Kehle der ehemaligen Bastion), liegt das Zeughaus mit dem Zeugplatz, bis in unmittelbarer Nähe von hohen Gebäuden, nahmentlich vom Klinischen Institut und nach der Frauenkirche auf dem Neumarkte zu, von dem Cosel’schen Palais beherrscht. Das Zeughaus enthielt das ganze Geschütz-Material der Armee, so weit es nicht zur Armirung des Königsteins oder zur Ausrüstung der Batterien diente.

Außerdem befand sich an Militair-Etablissements in der Altstadt nur noch die Kaserne des Garde-Reiter-Regiments in der See-Vorstadt, welche gleich beim Ausbruch des Aufstandes von dem Depot dieses Regiments geräumt und dadurch auch der Plünderung Preis gegeben werden mußte.

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Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)