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Kommandanten der Altstadt ernannt und letztere durch 7 Kompagnien des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments militairisch besetzt. Das Rathhaus und die Post wurden je mit einer Kompagnie, die Frauenkirche, in welcher vorläufig alle Gefangenen untergebracht wurden, mit einem Zuge besetzt; die übrigen 5 Kompagnien standen auf folgenden Punkten: in der Nähe der Brücke über die Weisseritz nach der Friedrichstadt; an der Annenkirche; in der Gegend des Dippoldiswalder Platzes; am Judenteich; und in der Augustus-Allee; – jede die nächst gelegenen Schläge mit kleinen Detachements besetzend. Die Aufrechthaltung der Ordnung und die möglichste Verhinderung der Flucht der noch in der Stadt befindlichen Insurgenten, so wie die Wiederherstellung der freien Kommunikation im Innern der Stadt war die nächste Aufgabe dieser Abtheilungen, welche theilweise in sich darbietenden größern Räumen untergebracht wurden und für deren reichliche Verpflegung sowohl die Behörden, als die Bewohner der umliegenden Stadtbezirke sorgten. Ueberhaupt war schon in den ersten Stunden nach erkämpftem Siege keine Spur von Feindseligkeit, fast kaum noch eine Widerwilligkeit von Seiten der Bewohner Dresdens zu spüren.

Zur Verfolgung der flüchtigen Insurgenten wurden zwei Schwadronen und eine halbe reitende Batterie nachgesandt, doch wurden von diesen, wie von den bereits früher herangerückten Cernirungstruppen nur eine verhältnißmäßig geringe Anzahl von Gefangenen eingebracht, theils weil die größeren Abtheilungen der Insurgenten die Stadt schon vor Tagesanbruch verlassen hatten, theils wohl auch, weil es den noch zurückgebliebenen einzelnen Insurgenten häufig gelingen mochte, sich unter Verkleidungen, unter fremden Namen oder allerhand Vorwänden versteckt zu halten oder durchzuschleichen.

In den ersten Nachmittagsstunden, also mehrere Stunden nach Beendigung des Kampfes, trafen die ersten Truppen

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Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/226&oldid=- (Version vom 31.7.2018)